Umbenennung eines Hotels, Bielefeld, 8. August 1914

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„Spionitis“ genannt wurde die übertriebene Furcht vor Agenten und allem, was fremd erschien. Noch in der ersten Kriegswoche änderte das Grand-Hotel Geist am Hauptbahnhof seinen allzu französisch und damit unpatriotisch klingenden Namen zu „Bielefelder Hof“.

(Dr. Jochen Rath, Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld)

Quelle: Bielefelder General-Anzeiger v. 8. August 1914

Signatur: Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 400,2/Zeitungen, Nr. 5

Tagebuch Hermann Bornemann, 8.8.1914

Detmold, den 8. August 1914
4¼ bis 5¼ Stalldienst. 6 Uhr antreten auf dem Kuhkamp. Waffen und Munition werden empfangen, Zeltbahnen und Zubehör ausgegeben, Gespanne noch einmal neu eingeteilt. Ich bekomme mein Reitpferd, großer brauner Oldenburger, 178 [cm] Schulterhöhe, schönes, sechsjähriges Tier. Hatte erst einen Wallach, mußte mit Wachm[ei]st[e]r Erpenbeck tauschen. 7 Uhr abends antreten, Kriegsartikel verlesen. Die Straßen sind mächtig belebt; besonders die jungen Kriegsfreiwilligen hört man allerorts mit Gesang marschieren. Diese Nacht sollen wir von [Seite 5] hier abrücken. Ich bin auch als Fahrer eingeteilt und bringe mein Gespann zu Johannettental. Alle Sachen sind gepackt, Posten aufgezogen. Hole meine Sachen aus dem Quartier und um 11 Uhr ist alles wieder auf dem Parkplatz am Anspannen. Ich reite nun doch mein Pferd. Es ist eine schöne Sommernacht.

Quelle: Tagebuch von Hermann Bornemann (Herford). Privatbesitz. Leihgabe an das Gemeindearchiv Herzebrock-Clarholz.

Feldpost Rudolf Kisker, 8.8.1914

L[iebe] Mutter!

Es geht mir immer noch sehr gut. Wir ziehen nach Lüttich zum Einzug.
8. Aug. 1.40 [Uhr] Nachm[ittag]
Louveigne ist dem Erdboden gleich gemacht weil die Bewohner auf Soldaten geschossen haben.

Herzl[ich] Rudolf

Signatur: Privatarchiv Familie Kisker, Nr. 189: Feldpostkarte mit Poststempel Aachen, 8.8. 14.