Aus dem Kriegstagebuch von Pfarrer Hartmann (Rödinghausen), 30.8.1914

Der ganze Tag brachte nicht neues vom Kriegsschauplatze. Als ich morgens zur Post ging, sah ich, daß mein Anschlag vom Abend vorher abgerissen & wieder angeheftet war. Ich nahm ihn ab. Kirche gut besucht, über 100 Abendmahlsgäste, darunter ein früherer Sozialdemokrat (Stock). Nachmittags mit „Racker“, den Franz Möllering leitete zur Kriegsbetstunde in Ostkilver II (Sanserit, Jes. 36 & 37). Dann 5 1/2 Uhr Kriegsbetstunde. Lied 367 & 383, Ps[alm] 116 „Wie Christen Siege feiern“: „Ich will den heilsamen Kelch nehmen. Ich will meine Gelübde bezahlen vor allem Volk“. Der Chor sang: Ich hebe m[eine] Augen auf & Bis hierber hat der HErr geholfen.
Coll[ekte] 33 M[ark]. Es kommen mehrere, die die „Anschriften“ der Ihrigen unter der Fahne bringen. Es wurden einige Schüsse ohne Grund abgefeuert, was gerügt wurde. Ich bin einsam, da Cl[ara] & die Kinder in Minden.

Aus dem Kriegstagebuch von Pfarrer Ernst Hartmann, Kirchengemeinde Rödinghausen, S. 9/30.08.1914

Signatur: LkA EKvW Best. 4.31 Abt. B HS 2 (Quelle); LkA EKvW W 15193 (Transkription)

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