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Bienne les Happard, den 31. August 19145 bis 6 ½ Stalldienst. Von unseren Quartierleuten bekamen wir Kaffee und etwas Butter. Wir schenkten ihnen als Dank zwei von unseren Broten, da dieses den Leuten sehr knapp wird. Sie sind sehr alt; Geld nehmen sie nicht an. Dann schälte ich für die Sektion Kartoffeln, da alle anderen Leute fort sind. Unser Koch Friedrichsmeier revanchierte sich mit einem kleinen Frühstück. Unser Essen ist in den letzten Tagen gut und reichlich. Auch kann man etwas Milch kaufen. Ein Brief nach Hause. Noch immer keine Post erhalten in der ganzen Zeit. Die Kol[onne] schlachtete ein Schwein. Obst gibt es hier auch eine Menge. ½ 5 Mittag gegessen. Die halbe Kol[onne] hat heute nur entladen. In unserer Nähe schießt eine österreichische schwere Mörserbatterie, macht jedes Mal einen kollosalen [kolossalen] Krach. ½ 10 ins Stroh. L[eutnan]t Meier zur Hartlage hat für die Kol[onnen] 119 Fl[aschen] Wein requiriert von einem Gut hier in der Nähe. L[euntnant] Puwelle spendierte 3 Fl[aschen], weil wir den Wein abladen mußten. Auch sind in den letzten Tagen mehrere schöne Pferde für die Kol[onne] requiriert, da einige unserer alten eingegangen sind.
Quelle: Tagebuch von Hermann Bornemann (Herford). Privatbesitz. Leihgabe an das Gemeindearchiv Herzebrock-Clarholz.