Mancherlei zu ordnen. Die Ernennung Paul Gronemeyer* zum II. Pfarrer durch Frau Koenig ist gekommen. Konf[irmanden-]Unterricht.
Um 4 Uhr bekommen wir ein Telegramm von Enno: „Roland soeben Reserveregiment 218 eingekleidet fährt 7.25 [Uhr] nach Truppenübungsplatz Heuberg am Bodensee. Werde ihn zur Bahn begleiten. Enno“. [Enno und Roland sind die Söhne von Ernst und Clara Hartmann]
So ist’s viel schneller gekommen als wir erwarteten. Wie schön daß ich gestern den späten Zug genommen habe & noch mit ihm gegessen & Andacht gehalten habe. Gott! behüte seinen Ausgang & Eingang. Behüte ihn an Leib & Seele! Amen.
Welche Empfindungen stürmten durch die Seele! Kriegsbetstunde Ebr [Hebräer] 13,14: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“.
Fahrt mit Hanna nach Dono [Siedlung westlich von Rödinghausen] zu Nordsiek (bewußtlos).
* Paul Gronemeyer (1887-1976) war der Sohn von Pfarrer Hartmanns Amtsbruder und Vorgänger Eduard Gronemeyer (1842-1907). Er war im Jahr nach Hartmanns Amtseinführung in Rödinghausen geboren worden und amtierte seit 1912 als Synodalvikar in Gelsenkirchen. Paul Gronemeyer leistete dann vom 1. Oktober 1914 bis zum 10. Januar 1919 Militärdienst, wurde als 2. Pfarrer in Rödinghausen daher erst am 13. Oktober 1918 eingeführt (vgl. FW Bauks: Die evangelischen Pfarrer …, Bielefeld 1980, 166).
Aus dem Kriegstagebuch von Pfarrer Ernst Hartmann, Kirchengemeinde Rödinghausen, S. 14/16.09.1914
Signatur: LkA EKvW Best. 4.31 Abt. B HS 2 (Quelle); LkA EKvW W 15193 (Transkription)