
Foto der Weihe des eisernen Kreuzes im Garten des Herford Bürgervereins aus dem Herforder Kreisblatt zur Nagelung 4. August 1915 (Kommunalarchiv Herford, Zeitungssammlung)
Am 3. August 1915 wurde im Garten des Bürgervereins Herford ein vom Garnisonskommando Herford gestiftetes hölzernes Kreuz in Form eines „Eisernen Kreuzes“ aufgestellt. Gegen eine Spende von 50 Pfennigen konnte jeder einen Nagel einschlagen und damit eine Spende zum „Besten der Fürsorge für die erblindeten Krieger des Landheeres und der Flotte“ leisten.

Artikel aus dem Herforder Kreisblatt zur Nagelung 4. August 1915 (Kommunalarchiv Herford, Zeitungssammlung)
Diese „Kriegswahrzeichen zum Benageln“ waren in den Kriegsjahren ein beliebtes Mittel zur Spendensammlung. Einen guten Überblick darüber gibt Stefan Goebel im Katalog zur Ausstellung des LWL (An der Heimatfront, Münster 2014, 106ff).
Bereits in der ersten Woche konnten so zusammen mit anderen Spenden 736,44 Mark eingenommen werden. Danach erlahmte die Spendenbereitschaft offenbar. Noch am 21. August 1915 vermeldete der Stammtisch Wittekind, dass er 75 Nägel für je 1 Mark erworben habe und forderte zur Nachahmung auf. Das Endergebnis ist bisher nicht bekannt. Jedenfalls waren zum Schluss alle vorgesehenen Nagelplätze mit Nägeln versehen.

Das Nagelkreuz im Herforder Rathaus nach 1917 (Kommunalarchiv Herford, Fotosammlung)
Wie schon zu Beginn geplant, sollte das Eiserne Kreuz das ab 1914 neu erbaute Herforder Rathaus schmücken. Nachdem das neue Rathaus 1917 fertig gestellt worden war, fand es seinen Platz im Treppenhaus. Wie lange es dort hing ist unbekannt. Seit langem fristete das Nagelkreuz sein Dasein im Magazin des Stadtarchivs Herford, bevor es 2014 seinen Platz im Depot des Städtischen Museums Herford fand.
(Christoph Laue, Stadtarchiv Herford)