Am 26. August [1915] habe ich im Lazarett mächtig geschuftet. Das Apfelmus musste nämlich 3 Stunden gerührt werden. Schade, daß die Soldaten nicht mehr helfen dürfen, aber es darf keiner mehr in die Küche kommen.
Als wir gerade beim Kaffeetisch saßen, läuteten die Glocken: Brest Litowk war gefallen. Abends war ich noch bis ½ 11 Uhr auf dem alten Markte zur Siegesfeier. Als ich bei Beiners das Extra-Blatt las, kam der verlorene Sohn um die Ecke gefegt, natürlich von Salzuflen.
Quelle: Das Tagebuch der Hedwig Stegemann aus Herford im Ersten Weltkrieg (1.1.1914-10.5.1918)
Signatur: Kommunalarchiv Herford, Stadtarchiv Herford, Slg. E 521 (Transkription C. Laue)