
Ausflug des Lazaretts zum Hermannsdenkmal 1915 (Kommunalarchiv Herford, Stadtarchiv Herford, Slg. 446)
Bereits kurz nach Kriegsbeginn werden ab 11. August 1914 mehrere Reservelazarette in Herford eingerichtet, zunächst dienen die Waisenhäuser in der Triben- und Goltzstraße (je 50 Betten) dazu, ab 18. August befand sich das größte im Schützenhofsaal auf dem Schützenberge im Stadtteil Stiftberg. Das Reservelazarett im Schützhofsaal war mit 174 Betten für Kranke und 23 Betten für das Sanitätspersonal ausgestattet. Es wurde vom Zweigverein Herford des Roten Kreuzes geleitet.
Ein kleines Bilderheftchen, gestaltet vom Herforder Fotografen Heinrich Ganzemüller sollte „zur Erinnerung an das für unsere verwundeten Helden aus den Feldzügen von 1914“ errichtete Lazarett dienen. Es zeigt den Saal, das Pflegepersonal, kranke Soldaten im Garten, den idyllischen Park rund um das Gebäude und das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Kriegs 1870/71 auf dem Alten Markt in Herford.
Die Feldpostkarten und Fotos aus den Lazaretten vermitteln eher ein beschauliches, fröhliches Leben dort, so unternahm das Schützenhoflazarett sogar Ausflüge, im Frühjahr 1915 ging es zum Hermannsdenkmal nahe Detmold. Leid und Tod bleiben ausgespart. Die oft schweren Verletzungen der „Patienten“ ebenso, auf den Fotos sind meist nur Verbände an Köpfen, Armen und Beinen zu sehen. Die genauen Belegungszahlen sind nicht überliefert. Am 4. September 1914 trafen die ersten 48 Verwundeten in Herford ein. 1915 wurde der Lazarettstandort Herford um die Abteilungen: Kath. Krankenhaus, Stadt- und Kreiskrankenhaus, Krankenhaus Enger und Bünde erweitert. Das Reservelazarett Herford hatte ab diesem Datum insgesamt ca. 500 Betten.
(Christoph Laue, Stadtarchiv Herford)

Patienten, 3 Fotografien aus dem Erinnerungsheft „Reserve-Lazarett 3 auf dem Schützenhofe in Herford 1914“ Broschüre (Kommunalarchiv Herford, Stadtarchiv Herford, Slg. D 14 (Geschichtsverein Herford) L 8,16)
Signatur: Kommunalarchiv Herford, Stadtarchiv Herford, Slg. D 14 (Geschichtsverein Herford) L 8,16; Kommunalarchiv Herford, Stadtarchiv Herford, Slg. 446