
Todesanzeige vom 14. November 1916. Karl Edeler starb bereits am 8. März 1915.


Schreiben von Rektor Ernst Edeler an die Theologische Schule Bethel zum Ableben seines Sohnes Karl Edeler (LkA EKvW 13.99 Nr. 896/8)
Bielefeld, den 15.11.1916
Hochgeehrter Herr Pastor!
Was wir lange gefürchtet, das wird uns jetzt als schmerzliche Tatsache bestätigt: Unser Sohn Karl Edeler, den Sie im Sommersemester 1910 und im Wintersemester 1913/14 zu Ihren dankbaren Hörern zählten, hat im Dienste des Vaterlandes sein junges Leben gelassen. Nach Aussage eines Kriegsgefangenen in Frankreich ist er am 8. März 1915, als die Franzosen in der Winterschlacht in der Champagne mit Gewalt den vordersten Graben angriffen, durch Bajonettstiche in die Brust schwer verwundet worden und nach Überführung in das franz[ösische] Feldlazarett in Gegenwart jenes Deutschen verstorben.
In dankbarer Erinnerung an den Segen, den der Heimgegangene in der Theolog[ischen] Schule genossen hat, und dessen er sich stets bewußt war, übersenden wir Ihnen für Ihre Anstalt 100 M[ark]* mit dem herzlichen Wunsche, daß es ihr vergönnt sein möge, recht bald im Frieden neue Scharen von jungen Arbeitern im Weinberge des Herrn heranzubilden.
Mit hochachtungsvollem Gruße
Rektor Edeler u[nd] Frau.
* Ich bitte, unsern Namen nicht zu veröffentlichen.
Karl Edeler wurde am 7. Mai 1891 in Halle / Westf. geboren. Er legte Ostern 1910 die Reifeprüfung am Gymnasium Bielefeld ab. Anschließend studierte er in Bethel, Leipzig, Tübingen und Kiel Evangelische Theologie.
Sein Vater Ernst Edeler war seit 1894 Rektor der evangelischen Volksschule in Schildesche, seit 1907 dann Leiter der 3. Bürgerschule in Bielefeld, bevor er 1908 an die Knaben-Mittelschule berufen wurde.
(Eva-Maria Hartmann, Bielefeld)
Signatur: LkA EKvW 13.99 Nr. 896/8